Kaltplasma-Therapie- eine Option im Kampf gegen COVID-19?

Einsatz von Kaltplasma bei intubierten und maschinell beatmeten COVID-19-Patienten um bakterielle Superinfektionen zu vermeiden

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Pinneberg, 20.05.2021 – Die aktuelle Situation beim Infektions- und Krankheitsverlauf bei COVID-19 zeigt im Frühstadium eine hohe virale Replikationsaktivität im Bereich der oberen Atemwege, bei fortschreitender Erkrankung folgt der Shift in die Lunge, woraus dann bei schwerwiegenden Verläufen einiger Patient:innen aufgrund von starker Hypoxie und ggf. Lungenversagen eine Intubation und maschinelle Beatmung nötig wird. Die Anzahl derer, die diesen schweren Verlauf nicht überleben, ist beträchtlich und dramatisch erweise wurde bei der Hälfte der Patient:innnen, die verstorben ist, eine bakterielle Superinfektion nachgewiesen. Aus vorhergegangenen Pandemien, z.B. SARS, MERS oder H1N1 ist bekannt, dass 30-55% der Todesfälle durch sekundäre bakterielle Pneumonien verursacht wurden.

Um genau diese durch Sekundärinfektionen bedingte Komplikationsrate zu vermeiden, braucht es eine Strategie um das Immunsystem der intubierten Patient:innen bei der Bekämpfung sowohl der viralen als auch der bakteriellen Last zu unterstützen.

Ein möglicher Lösungsansatz kann in diesem Fall die Applikation von kaltem atmosphärischem Plasma in den oberen Atemwegen sein – so werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn durch die Flutung der oberen Atemwege mit KAP können sowohl Bakterien als auch Viren inaktiviert werden, und dass ohne die gesunde Schleimhaut zu schädigen. Und ein weiterer Vorteil des Kaltplasmas ist, dass es auch in schwer zugängliche Bereiche des oberen Atemtraktes (sogar in die Nase!) vordringen kann und sich nach der Behandlung einfach verflüchtigt.

Die Firma terraplasma medical hat das bereits aus der Wundbehandlung bekannte mobile Medizinprodukt plasma care ® deshalb um einen Beatmungsadapter (plasma intensive care®) erweitert, damit der Einsatz des KAP im oberen Atemwegstrakt möglich und so die potentielle Ausbreitung von Bakterien in die Lunge verhindert wird.

Neben der Anwendung bei diesen schweren COVID-19-Verläufen ist perspektivisch auch eine Anwendung im Frühstadium denkbar: Da hinlänglich bekannt ist, dass sich respiratorische Atemwegsinfektionen wie SARS-CoV-2 zunächst in den oberen Atemwegen ausbreitet und erst ab einer gewissen viralen Last der Shift in die Lunge erfolgt, erscheint bei Infektionen in der Anfangsphase ein prophylaktischer KAP-Einsatz in den oberen Atemwegen zur Vermeidung schwerer Verläufe ebenfalls sinnvoll.